Manch ein Hühnerhalter hat es vielleicht auch schon erlebt. Die Hühner beginnen zu Glucken und das dann auch noch zusammen in einem Nest.
Bei unseren Hühnern, haben wir das nun schon mehrfach erleben dürfen. Es ist bisher immer gut gegangen allerdings ist das Risiko, dass die Eier zertreten werden schon deutlich höher. Die Nester sollten dafür natürlich auch ausgelegt sein. Unsere sind 40/40/40 Zentimeter und bieten somit genug Platz um mehreren Hühnern gleichzeitig das Eier legen zu ermöglichen oder eben auch gleichzeitig in einem Nest zu Glucken.
Hier grob die Hintergründe, warum "speziell":
- sehr kleine Eier in der Brutmaschine ausbrüten lassen ( ein großes Ei einer anderen Rasse war dabei )
- ein Küken musste aus dem Ei geschält werden
- Zeitgleich begannen zwei Hühner zum Glucken; Diese bekamen zusammen ebenfalls drei Eier
- diese beiden Glucken saßen zusammen in einem Nest
- das Nest war fast die ganze Gluckzeit über, für alle anderen Hühner ebenfalls zugänglich
- Zusammenführung der Brutmaschinen Küken mit den Küken, die durch die Glucken ausgebrütet wurden
Wir beschlossen, Eier in der Brutmaschine ausbrüten zu lassen. Wir haben Eier von unseren Grünlegern (Araucaner), Lakenfelder- und vom Seidenhuhn ausgewählt. Die letzteren Beiden, sind gerade erst im Geschlechtsreifen Alter und dementsprechend klein, sind die Eier. Die Grünleger sind bei uns eher die Hühnerrasse, deren Schlupf-Quote nicht sehr berauschend ist. Aber es sollte ja auch dazu dienen, zu erfahren wie die Quote bei den jungen Hühnern sein wird. Mit dazu gaben wir noch ein großes Ei von einem Maran Mix Huhn. Vater der schlüpfenden Küken ist in jeden Fall unser Bielefelder Kennhahn.
Kaum hatten wir die Brutmaschine aktiviert, stellten wir bei unseren Hühnern fest, dass unser Seidenhuhn zum Glucken begonnen hat.
Wir suchten drei weitere Eier aus. Ein Grünleger, Orpington und Brahma Ei. Diese drei Eier wurden mit einem Punkt markiert, da die anderen Hennen ebenfalls in dieses Nest gehen konnten und dann auch ihre Eier dort ablegen werden.
Die Brutmaschine macht ihren Job von selbst. Hier muss man gelegentlich mal prüfen, ob noch genug Wasser in dieser vorhanden ist, aber ansonsten braucht man sich da um nichts zu kümmern.
Unsere Seidenhuhn Glucke hat mittlerweile eine weitere Glucke als Nest-Mitbewohnerin bekommen. Ein Orpington Brahma Mix Huhn, will nun scheinbar auch Küken großziehen und gesellte sich in das gleiche Nest. Hätten zwar noch 3 weitere Nester aber diese haben ihr scheinbar nicht gefallen.
Hier unsere Seidenhuhn Glucke. Sie ist gerade mal unterwegs, sich die Beine zu vertreten, zu Fressen und ihren Darm zu entleeren. Auch das Federkleid wird dann schnell bei einem Sandbad gereinigt.
Glucke Nummer zwei. Die Orpington Brahma Mix Henne. Sie ist gerade im Nest und bebrütet die Eier, während die Kollegin sich die Beine vertritt.
Nach zwei Wochen, durchleuchten (schieren) wir die Eier um zu sehen, wie sich die Küken entwickelt haben oder ob sich überhaupt etwas im Ei entwickelt hat.
Für alle die noch nie ein Ei durchleuchtet haben, man benötigt eine Schier Lampe oder zumindest eine Lampe die sehr hell ist. Schierlampen haben den Vorteil, man kann das Ei auf eine Spezielle Fassung halten und das Licht konzentriert sich so auf das Ei und leuchtet nicht den Raum um das Ei herum aus.
Hier unsere Schierlampe. Es gibt noch deutlich hochwertigere aber unsere reicht vollkommen für diesen Zweck aus. Nachfolgend ein ähnliches Produkt, da wir unseres im Netz nicht mehr gefunden haben.
Wie kaum anders erwartet, hat sich in der Brutmaschine nicht sehr viel getan. Von den 10 Eiern, sind in zweien davon, Küken Entwicklungen zu sehen. Alle anderen acht Eier sind somit unbefruchtet oder der Startschuss hat in ihnen nie richtig stattgefunden.
Hier folgend die Eier, aus denen nichts schlüpfen wird. Falls es euch so geht wie uns am Anfang und man denkt sich, "da ist doch etwas in dem Ei!" Ja, ein Eidotter.
Glaubt uns, wenn die Eier nach 14 Tagen so aussehen, dann wird da nie etwas aus ihnen schlüpfen. Wir haben es oft genug probiert gehabt.
Und hier folgen die Eier, in denen etwas heranwächst. Bewusst schreiben wir hier, heranwächst denn das heißt noch nicht, dass auch etwas schlüpfen wird. Da spielt dann noch der Gesundheitszustand des Küken mit rein. Hier erkennt man sehr schön, dass nur noch ein heller ring zu sehen ist. ca. 4/5tel des Ei sind dagegen dunkel. Je nach Farbe des Eies und Qualität der Lampe, erkennt man dann auch teilweise die bereits entstandenen Aderverläufe entlang der Eihaut.
Falls ihr euch jetzt fragt, warum es vier Eier sind, aus denen etwas schlüpfen könnte wo weiter oben doch nur von zweien die Rede war, die anderen Beiden Eier sind von den drei Eiern, die unter den Glucken liegen. Hier ist das Grünleger Ei und das Brahma Ei, welche sich im inneren weiter entwickelt haben.
Ihr könnt nun alle anderen Eier, in denen nichts passiert ist, entsorgen.
Die drei Wochen sind nun fast vorbei. In der Brutmaschine haben wir allerdings bereits heute schon ein angepicktes Ei gesehen. Das kleinere der beiden Eier ( vom Seidenhuhn ) ist bereits leicht geöffnet.
Manchmal geht es nun sehr schnell und bei anderen Eiern, dauert es nun noch ca. einen Tag, bis das Küken geschlüpft ist. In unserem Fall ging es sehr schnell. Nach etwas drei Stunden war das Küken dann auch schon aus dem Ei.
Wir haben das Küken dann aus der Brutmaschine genommen und in ein Handtuch gewickelt. Es ist in diesem Zustand ja noch sehr feucht und auch erschöpft.
Das Handtuch mit dem Küken darin, halten wir dann in der Hand und sprechen immer wieder mit dem Küken. So fühlt es sich nicht alleine gelassen, nach dem ganzen Aufwand. Als das Küken die Eischale aufgepickt hatte, haben wir parallel dazu bereits eine Kuffte genommen, Einstreu hinein gegeben, einen kleinen Karton und diesen mit einem Handtuch ausgefüllt. Über das ganze, haben wir dann eine Wärmelampe gehängt.
In der Zwischenzeit wurde auch das andere Ei in der Brutmaschine von innen durchstoßen. Es wurde draußen bereits dunkel und das Küken in dem Ei verhielt sich nun sehr ruhig. Also kam das bereits geschlüpfte Küken in sein kurzfristiges neues Zuhause. Wir waren nun auf den nächsten Tag gespannt.
Kaum aus dem Schlaf erwacht, kam sofort das angepickte Ei in den Sinn. Also raus aus den Federn und zu dem Ei in der Brutmaschine geschaut. Leider mussten wir feststellen, dass das Ei noch in dem komplett gleichen Zustand wie am Vorabend war. Das ist sehr ungewöhnlich. Normalerweise sollte das Ei zumindest weitere Bruchstellen aufweisen. Man sah bereits ein kleines Stück des Schnabels durch die Öffnung im Ei spitzen., also wussten wir, Sauerstoff bekommt das Küken schon einmal. Wir haben hin und her überlegt. Unser erster Entschluss war dann, noch ein paar Stunden zu warten.